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Familientreffen 2003



Vom 18. bis 22. Juni 2003 fand in Schuttertal das dritte Familientreffen der Müllerleiles statt. 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen, darunter sieben aus den USA und eine aus Kanada. Lesen Sie bitte hier, was die Badische Zeitung über das Treffen schrieb:

Suche nach den Wurzeln

Auch aus den USA kamen Angehörige der Müllerleile-Sippe zum Familientreffen ins Schuttertal VON UNSERER MITARBEITERIN MONIKA KORAK

SEELBACH-SCHUTTERTAL. Die Neue Welt hatte so ihre Schwierigkeiten mit dem Namen. Müllerleile ist für die Amerikaner unaussprechlich. Aus den Müllerleiles, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem SchuttertaI auswanderten, ist deshalb Muellerleile, Mullerleile, Millerlile, Millerline oder einfach Miller geworden. Doch die Suche nach den „roots", den Wurzeln, hat die verstreut lebende Familie wieder zusammengebracht.

Am Wochenende trafen sich Schuttertäler, Lahrer, Stuttgarter, Bayern, Schweizer und Familien aus dem ausgewanderten amerikanischen Zweig. 85 Müllerleile kamen beim dritten Familientreffen zusammen, freuten sich über das Wiedersehen mit nahen und weit entfernten Verwandten, knüpften neue Verbindungen, schlossen Freundschaft. Ein umfangreiches Programm über vier Tage erwartete sie. Dazu gehörte am Samstag eine Wanderung zum Sigmundenhof und das Mittagessen auf dem Kasperhof, woher die Müllerleiles wahrscheinlich stammen.

Am Samstagnachmittag wurde der meterlange Stammbaum in der Turnhalle in Schuttertal ausgelegt, und wer noch Lücken entdeckte, konnte sie vervollständigen. Markus Müllerleile gab neue Namen gleich im PC ein, der aktuelle Stand liegt bei 2661 Namen. Am Nachmittag kamen die Müllerleiles zum Familientreffen bei Kaffee und Kuchen In der „Eiche" in Schuttertal zusammen. Für eine stimmungsvolle Note sorgte Richard Müllerleile, der die Veranstaltungen mit schönen alten Volksliedern umrahmte.

Nicht dabei sein konnte der Organisator und Müllerleileforscher in Deutschland, Christoph Müllerleile. Denn er befindet sich in der heißen Wahlkampfphase seiner Bürgermeisterbewerbung für Oberursel. Seine Frau Elisabeth, die während des Besuchs für die Gäste aus Amerika übersetzte, sprach in seinem Namen anlässlich der Ausstellungseröffnung am Sonntag im Bahnhöfle einige Worte zur Familiengeschichte. Sie erinnerte an die Anfänge der Familienforschung. Den Anstoß gab ein in Deutschland stationierter Amerikaner, der sich auf der Suche nach seiner deutschen Verwandten aufgrund der Namensgleichheit an Christoph Müllerleile wandte.

„Den meisten Müllerleiles ist es nicht schlecht ergangen", betonte Elisabeth Müllerleile. Viele siedelten zunächst in der Gegend um St. Paul in Minnesota, wo heute noch die meisten leben. Sie haben sich längst integriert und sich, nachdem die erste Generation noch andere deutschstämmige Auswanderer heiratete, später vermischt. Sie gehören heute allen Berufsgruppen an, sind Landwirte, Lehrer, Ärzte. Die bekannteste Namensträgerin in den USA ist die Schauspielerin Marianne Muellerleile. Die lnitiatorin der Müllerleile-Treffen in den USA war aber dieses Mal aus familiären Gründen verhindert. Von den rund 300 in den USA lebenden Müllerleile wollten eigentlich zuerst mehr anreisen. Doch Irak-Krieg und SARS-Angst hielten einige von einer Reise ab. Drei Familien aus den USA waren schließlich gekommen. Die meiste Aufmerksamkeit bekam immer wieder Don Russ aus Superior in Montana, der mit seinem Cowboyhut und Cowboystiefeln so richtig wie ein typischer Amerikaner auftrat. Der Vater seiner Frau Evelyn Mullerlelle-Russ, Bernhard Müllerleile vom Sigmundenhof, ist Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA eingewandert. Davon erfuhr sie erst sehr spät. Denn der Vater sprach nicht mehr von seiner Herkunft, „he closed the door", wie sie erzählt. 61 Jahre lang war die Verbindung unterbrochen, dafür pflegt sie sie jetzt umso intensiver, ist schon zum dritten Mal in Deutschtand.

Eine ganze Familienreihe angefangen vom „Great Grandfather" Wilhelm Müllerleile, Großvater Bernhard und Vater Louis können Chandra, Richard und Sarah Mattausch aus Spokane, Washington, verfolgen. Die Familie ist über einen Umweg von St. John, Neufundland, dorthin gekommen. Ebenfalls im Staat Washington, in Wenatchee, wohnen Don und Marcy Mullerleile. Eine späte Auswanderung, ein ganzes Jahrhundert nach den Pionieren des 19. Jahrhunderts, hat Ingrid Müllerleile hinter sich, die am Sonntag eine neue kanadische Linie dazu brachte. Sie wanderte vor 30 Jahren mit ihrem Mann nach Kanada aus, der wiederum als Soldat in Lahr stationiert war.

Aus: Badische Zeitung, Ausgabe Lahr, 27. Juni 2003, Seite 18

Hier finden Sie das
Programm des Treffens.

Ansprache von Elisabeth Müllerleile bei der Eröffnung der Ausstellung "Der Traum von der Freiheit - Die Auswanderung der Bürger/Bürgerinnen aus dem oberen Schuttertal nach Nordamerika zur Mitte des 19. Jahrhunderts" am 22. Juni 2003 in Seelbach

Foto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Familientreffen.

Familientreffen Stammbaum 2003


Wo bin ich ? - Mit großem Interesse studieren die Teilnehmer am Sippentreffen den in der Festhalle Schuttertal ausgelegten Stammbaum der Müllerleiles. Foto: Heidi Fössel, Badische Zeitung